WEP und IB.SH informieren über Gewerbeflächenentwicklungsfond.SH

Für Wirtschaftsförderer und verantwortliche Verwaltungsmitarbeiter der Städte und Gemeinden dürfte der 4. Dezember ein interessanter Tag gewesen sein. Die WEP und die IB.SH (Investitionsbank Schleswig-Holstein) hatten von 10 bis 11.30 Uhr in die Räume der WEP zu einer Informationsveranstaltung über eine noch relativ neue und unbekannte Fördermöglichkeit eingeladen: den Gewerbeflächenentwicklungsfond.SH.

Mit Hilfe der Förderung aus dem Gewerbeflächenentwicklungsfond.SH können Kommunen, kommunale Zweckverbände sowie insolvenzunfähige Anstalten des öffentlichen Rechts Flächen für gewerbliche oder industrielle Nutzung entwickeln. Die Förderrichtlinie gilt seit 1. November 2024 und bietet Kommunen eine umfassende Unterstützung bei der Planung und Umsetzung solcher Projekte. Im ersten Schritt wird die Erstellung einer Potenzialanalyse bezuschusst. Fällt die Analyse positiv aus, können die Kommunen im zweiten Schritt eine geförderte Darlehensfinanzierung beantragen. Das Darlehen wird durch eine Verlustabsicherung von bis zu 20 Prozent der bewilligten Darlehenssumme ergänzt. Dadurch wird das finanzielle Risiko für die Kommunen erheblich reduziert.

Rund 20 Gäste waren der Einladung gefolgt. Sie nahmen die Ausführungen der IB.SH-Experten mit großem Zuspruch auf und ließen sich auch viele Detailfragen beantworten. Susanne Heyn, Marketingleiterin der WEP, freut sich über die positive Resonanz auf die Veranstaltung. „Denn“, so betont sie, für den weiteren Erfolg unseres Wirtschaftsstandortes Kreis Pinneberg ist es äußerst wichtig, dass neue Gewerbegebiete entstehen.“


Nähere Information

Gewerbeflächen-Entwicklungsfonds.SH

 

Vorreiterrolle in der Gewerbeflächenentwicklung:


Halstenbek erhält als erste Kommune eine IB.SH-Förderung

Die Gemeinde Halstenbek kann ein Best-Practice-Beispiel moderner Gewerbeflächenentwicklung vorweisen. Als erste Kommune hat sie vom neu aufgelegten Gewerbeflächenentwicklungsfonds.SH der IB.SH profitiert. Damit hat sie ein deutliches Signal für eine zukunftsorientierte Flächenentwicklung und eine starke strategische Positionierung als Wirtschaftsstandort im Kreis Pinneberg gesetzt.

Bürgermeister Jan Krohn (Dienstantritt: 1.2.2023) hatte bereits in seiner Bewerbung um das Amt zugesagt, die Entwicklung neuer Gewerbegebiete voranzutreiben. „Die Entwicklung neuer Gewerbegebiete ist ein entscheidender Schritt, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Halstenbeks zu stärken, ortsnahe Arbeitsplätze zu sichern und die Gemeinde nachhaltig weiterzuentwickeln“, erläutert Krohn. Nach seiner Wahl setzte er dieses Vorhaben konsequent um. Gemeinsam mit der Gemeindevertretung entstand der Plan, eine 17,1 Hektar große, gemeindeeigene Fläche an der Lübzer Straße/Heideweg zu entwickeln. Direkt angrenzend hat zudem ein privater Investor rund 4 Hektar erworben und wird sein Projekt in einem eigenen Bebauungsplanverfahren voranbringen.

Wirtschaftsförderin Natali Steffen machte sich auf die Suche nach passenden Förderprogrammen und wurde bei der IB.SH (Investitionsbank Schleswig-Holstein) fündig. „Die IB.SH hatte Ende 2024 gerade den neuen Gewerbeflächenentwicklungsfonds.SH aufgelegt. Das kam für uns genau im richtigen Moment, um aus diesem Filetstück in bester Lage etwas Zukunftsfähiges zu machen“, berichtet sie.

Im Mai 2025 stellte Halstenbek den Förderantrag für die geplante Gewerbefläche – zunächst für Schritt 1, die 70-prozentige Förderung der erforderlichen Potenzialanalyse. „Diese Analyse ist unverzichtbar. Sie liefert belastbare Kennzahlen zur Flächenentwicklung, identifiziert mögliche Hemmnisse und Risiken und dient als Grundlage für Entscheidungen über Entwicklungs- und Finanzierungskosten“, erklärt Steffen. Bereits Anfang Juni folgte der positive Förderbescheid der IB.SH. Kurz darauf beauftragte die Gemeinde die BIG Städtebau mit der Durchführung der Potenzialanalyse.

Bis zur Übergabe des Endberichts Mitte September erarbeitete BIG Städtebau gemeinsam mit weiteren Fachpartnern eine umfassende Analyse. Den Auftakt bildete ein digitales Kick-off für die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung. Es folgten detaillierte Makro- und Mikroanalysen, ein Zwischenbericht sowie zahlreiche Interviews, unter anderem mit den Gemeindewerken, der Wirtschaftsförderung und dem Fachbereich Bauen und Umwelt.

Ein zentraler Bestandteil war der intensive Austausch: Neben zwei umfangreichen Workshops mit Verwaltung, Politik und Expert:innen fanden die Ergebnisse auch abends in den relevanten politischen Ausschüssen – etwa im Bau- und Hauptausschuss – Beachtung. Dort wurden Analyseergebnisse vorgestellt, Entwicklungsziele abgestimmt sowie Szenarien, Kosten- und Erlösannahmen und Förderoptionen ausführlich diskutiert. Diese enge Einbindung aller Akteure sorgte für eine breite politische und fachliche Mitnahme während des gesamten Prozesses.

Zwei Frauen stehen vor dem IBSH Gebäude, sie präsentieren einen Zuwendungsbescheid.
Vin links: Ines Strehlau, 2. Vertreterin des Bürgermeisters, nahm den bewilligten Förderbescheid mit großer Freude von Dr. Julia Kroh, IB.SH, entgegen. Foto: Gemeinde Halstenbek

Nach Abschluss der Analyse reichte die Gemeinde Halstenbek die Potenzialanalyse sowie den Antrag auf die geförderte Darlehensfinanzierung für das Gesamtprojekt bei der IB.SH ein. Am 3. November 2025 war es so weit: Die Gemeinde erhielt den positiv beschiedenen Förderbescheid für die Gesamtinvestition. Die Zusage umfasst ein bezuschusstes, zinsvergünstigtes Darlehen sowie eine anteilige Verlustabsicherung. „Die außergewöhnlich kurze Bewilligungszeit zeigt, wie zielgerichtet und partnerschaftlich wir mit der IB.SH zusammengearbeitet haben. Diese enge Kooperation hat es uns ermöglicht, nahtlos in die nächste Phase der Gewerbeflächenentwicklung überzugehen“, resümiert Steffen.

Für die Erstellung des Bebauungsplans werden voraussichtlich rund anderthalb Jahre benötigt. Geplant ist, ökologische Aspekte besonders zu berücksichtigen – beispielsweise den Verzicht auf fossile Energieträger sowie die Schaffung zusätzlicher Ausgleichsflächen. Mit der vollständigen Erschließung des Gewerbegebietes rechnet die Gemeinde im Laufe des Jahres 2029.

Unternehmen, die Interesse an einer Ansiedlung haben, können sich bereits jetzt mit einer Projektbeschreibung an die Gemeinde Halstenbek wenden. 


Kontakt und weitere Information

Wirtschaftsförderung Gemeinde Halstenbek
Natali Steffen
Gustav-Straße 6, 25469 Halstenbek
Telefon: (04101) 491-161
Mail: natali.steffen@halstenbek.de

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