Von der Weser an die Elbe - Neue WEP Chefin ist an Bord

Pressetermin bei der WEP: WEP Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Hauwetter (von links), der scheidende WEP Geschäftsführer Dr. Harald Schroers und Elmshorns Oberbürgermeister Volker Hatje, Vorsitzender der WEP Holding, stellen die neue WEP Chefin Dr. Jennifer Schweiger (2.v.l.) vor. Foto: HassPR

Pressetermin bei der WEP: WEP Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Hauwetter (von links), der scheidende WEP Geschäftsführer Dr. Harald Schroers und Elmshorns Oberbürgermeister Volker Hatje, Vorsitzender der WEP Holding, stellen die neue WEP Chefin Dr. Jennifer Schweiger (2.v.l.) vor. Foto: HassPR

Es hat gedauert, bis die Nachfolge für den langjährigen WEP Geschäftsführer Dr. Harald Schroers in trockenen Tüchern war. Mehr als 100 Bewerbungen hatte es gegeben. Doch nun ist sie seit 1. November an Bord: Dr. Jennifer Schweiger, Agrarökonomin und erfahrene Wirtschaftsförderin. Noch bis Ende Januar 2025 wird die gebürtige Essenerin als neue WEP Chefin die Geschäfte gemeinsam mit ihrem Vorgänger führen. Dann verabschiedet sich Harald Schroers nach 20 Jahren aus einem äußerst gut bestellten Haus in den Ruhestand. Wer ist die Neue und was hat sie vor? Dem WEP Report beantwortet Jennifer Schweiger (siehe auch Mai-Ausgabe des WEP Reports) diese Fragen.

WEP Report: Frau Schweiger, im Mai dieses Jahres haben Sie Ihren Vertrag mit der WEP unterschrieben. Sicherlich war Ihnen bewusst, dass Sie damit in die großen Fußstapfen eines sehr erfolgreichen Vorgängers treten würden. Was hat Sie daran gereizt, Geschäftsführerin der WEP Wirtschaftsförderung zu werden?

Schweiger: Um die Verdienste von Dr. Schroers, der die WEP aus tiefroten Zahlen in eine komfortable wirtschaftliche Lage geführt hat, weiß ich  natürlich, und ich habe großen Respekt davor. Doch große Fußstapfen schrecken mich nicht. Ich bin mit 42 Jahren noch jung und motiviert, etwas zu bewegen und zu erreichen. Mir war schnell klar, dass die Aufgaben bei der WEP sehr reizvoll sind und meinen Vorstellungen entsprechen und – auch das war mir wichtig – dass ich hier auf ein tolles, kompetentes Team und ein gut funktionierendes Netzwerk treffe. Deshalb habe ich diese große Herausforderung sehr gern angenommen und freue mich darauf, Erfahrung, Wissen und Kreativität mit meiner ganzen Kraft einzubringen und die WEP weiter auf Erfolgskurs zu halten.

Haben Sie schon immer in der Wirtschaftsförderung gearbeitet?

Ja, ich bin seit 13 Jahren in dem Bereich tätig und habe mich besonders mit den Themen Technologieförderung und Unternehmensbetreuung beschäftigt. Zuletzt habe ich den Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH geleitet.

Torsten Hauwetter, der Aufsichtsratsvorsitzende der WEP, hat Sie bei Ihrer offiziellen Vorstellung eine Zukunftsgestalterin genannt. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit bei der WEP setzen?

Ich werde nicht alles von links auf rechts kehren, sondern auf Kontinuität setzen und diese, wo nötig, mit neuen Ideen anreichern. Wichtigste Aufgaben also nach wie vor: Erstens,  den Kreis Pinneberg als Wirtschaftsstandort weiterentwickeln und attraktiv für Betriebe und Fachkräfte gestalten, und zweitens, die Unternehmen bestmöglich unterstützen, um Arbeitsplätze zu sichern und zu generieren.

Auch wenn es wegen des Flächenmangels schwierig wird, ist es deshalb mein Ziel, gemeinsam mit unseren Partnerkommunen der WEP Holding neue Gewerbegebiete mit ausreichend Platz für Neuansiedlungen zu schaffen. Bei der Neuansiedlung und der wirtschaftlichen Entwicklung vorhandener Unternehmen kommt es mir vor allem auf deren Unterstützung bei den großen zukunftsbestimmenden Themen an, wie Digitalisierung und KI, ökologische Transformation oder Fachkräftemangel. Und nicht nur für Unternehmen und Investoren möchte ich die Standortattraktivität steigern, sondern auch für die Menschen, die hier arbeiten und leben, um ihnen damit noch bessere Möglichkeiten zur Gestaltung von Lebensräumen zu schaffen.

Doch bevor ich so richtig ins Alltagsgeschäft einsteige, möchte ich erstmal mein Team näher kennenlernen und Kontakte zu den örtlichen Wirtschaftsförderern und zu Netzwerkpartnern aufnehmen.  

Wie beurteilen Sie den Wirtschaftsstandort Kreis Pinneberg?

Der Kreis Pinneberg mit seiner exzellenten Lage ist samt seiner Insel Helgoland ein sehr lebenswerter und sehr erfolgreicher Wirtschaftsstandort, der sich nicht verstecken muss. Ich sehe hier eine lebendige mittelständische Wirtschaft mit spannenden Unternehmen, unter denen ich sogar Weltmarktführer und Hidden Champions entdeckt habe. Auch die Gründungszahlen können sich sehen lassen. Gerade weisen neueste statistische Zahlen den Kreis als zweitplatzierte Gründerregion in Schleswig-Holstein aus. Nur Nordfriesland liegt vor Pinneberg, weil dort viele kleine Windrad-Betreiber gründen. Unter den über 400 bundesdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten liegt Pinneberg auf dem beachtlichen Platz 28.

Aber - ich sehe auch, dass sich der Wirtschaftsstandort bisher unter Wert verkauft hat. Deshalb ist es gut, dass die WEP die neue Standortkampagne gestartet hat. Die werden wir gemeinsam mit den Unternehmen, die mitmachen möchten – bisher sind es schon um die 100 -, noch gehörig pushen.

Und wie schätzen Sie die Zukunft für den Kreis Pinneberg ein?

Ich bin sicher, dass der Kreis alle Chancen hat, seine gute Wirtschaftsposition zu halten. Allerdings müssen wir diese Chancen auch richtig nutzen und zukunftsorientiert agieren. Dafür sind Projekte wie der EQ Businesspark in Quickborn, den ich zügig vermarkten möchte, oder die baldige Umsetzung des Gründungs- und Technologiezentrums in Wedel so wichtig. Auch sollten wir das Thema erneuerbare Energien bezüglich des Branchenmixes an unserem Standort im Fokus haben. Und wir werden natürlich unseren Betrieben durch Impulse im Bereich Innovation helfen, sich zukunftsfähig aufzustellen.

Sie sind von Bremerhaven an der Weser nach Wedel an die Elbe gezogen. Was gefällt Ihnen am Kreis Pinneberg besonders?  

Zum einen, dass ich wieder wassernah leben kann. Zum anderen, dass der Kreis Pinneberg sehr schön grün ist und viele Möglichkeiten für Erholungs- und Naturerlebnisse bietet, gleichzeitig aber mit seiner Hamburg-Nähe urbanes Leben quasi vor die Haustür bringt. Auch das reiche Kunst- und Kulturleben im Kreis finde ich beeindruckend. Und als Reiterin freue ich mich natürlich, dass der Kreis Pinneberg eine Region des Reitsports ist und ich mein Pferd mitbringen und problemlos in einem Stall in Schenefeld unterbringen konnte. Ich denke also, mich erwartet hier nicht nur eine spannende berufliche Aufgabe, auch meine Freizeit wird nicht langweilig werden.

Vielen Dank, Frau Schweiger. Der WEP Report wünscht Ihnen einen guten Start bei der WEP.

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