„Es ist ein bisschen wie Detektiv­arbeit“

Petra Blunck (vorn Mitte), ihr Mann Oliver und Sohn Torben (Dritter und Vierter v.r.) feierten das Zehnjährige mit vielen Gästen und baten anstelle von Geschenken um Spenden für den Wünschewagen S-H und ein Grundschulprojekt in Montenegro. Foto: HassPR

Sie trug die Idee lange mit sich herum, bevor sie zur Tat schritt. Die WEP Existenzgründungsberatung und ihre Familie gaben Petra Blunck schließlich das fehlende Quäntchen Mut. Die diplomierte Mikrobiologin und Sozialpädagogin gründete ihre eigene Beratungsfirma BLUWAK – Blunck Wasserkonzepte. Und das mit dem nachhaltigen Erfolg, auf den die WEP Experten mit ihrer Unterstützung stets gezielt hinarbeiten: Im September 2023 feierte die Uetersener Unternehmerin mit Kunden, Geschäftspartnern, Freunden und Familie das zehnjährige Bestehen ihres Betriebs.

Wasser- und Luftqualität sind ihr Metier

Bluncks zentraler Geschäftsgegenstand ist die unabhängige Beratung einschließlich Serviceleistungen zu den Themen Analyse, Hygiene, Behandlung und Aufbereitung industriell und gewerblich genutzten Wassers. „Flusswasser oder Trinkwasser wird in Betrieben für wassertechnische Anlagen eingesetzt, zum Beispiel zum Kühlen, Reinigen oder als Lösungsmittel. Aber auch für betriebliche Trinkwasseranlagen, etwa Duschen für das Personal“, erklärt die zertifizierte Fachfrau. Ihr zweites Betätigungsfeld ist die Lufthygiene von der Zu- bis zur Abluft bei Einsatz raumlufttechnischer Anlagen, wie Klima- und Lüftungsanlagen zur Be- und Entfeuchtung oder zum Kühlen oder Heizen der Raumluft. Außer Beratung, Probenentnahmen und Gefährdungsbeurteilungen innerhalb dieser beiden Standbeine sowie zunehmend auch Beratung zum nachhaltigen Umgang mit Wasser bietet sie als zertifizierte VDI-Referentin Personal-Schulungen zu den Themen Hygiene in der Raumlufttechnik, im Betrieb von Verdunstungsanlagen und in den Trinkwasseranlagen an.

Zu ihrem ständig wachsenden Kundenkreis zählen große und kleine Unternehmen in fast ganz Deutschland. Sie kommen aus verschiedensten Wirtschaftsbereichen, wie der Papierherstellung, der Metallbearbeitung, der Pharmazie und Petrochemie oder auch dem Bankwesen. Um ihnen eine umfassende Komplettleistung anzubieten, nutzt sie ihr großes Netzwerk aus Laboren, Fachinstituten, den Forschungsbereichen der FH Westküste und der Hamburger Uni, amtlichen Stellen, Einzelexperten, wie Ingenieure, Fachanwälte oder Gutachter, sowie Lieferanten aus Chemie und Anlagenbau.

Sicherheit für den Betrieb steht obenan

Sowohl für die Wasser- als auch die Luftqualität gelten vorgegebene Normen, die als strenge Vorgaben in Richtlinien und Gesetzen formuliert sind. Die Einhaltung der vorgegebenen Werte ist in bestimmten Zeitintervallen zu prüfen, zu dokumentieren und gegenüber Behörden und anderen autorisierten Stellen nachzuweisen. Dabei unterstützt Blunck ihre Kunden mit Rat und Tat. „Bei meiner Arbeit geht es hauptsächlich um das 42. Bundesimmissionsschutzgesetz“, erklärt sie. Doch es geht nicht nur um die Rechtssicherheit für ein Unternehmen. Es kommt aus Kostensicht auch auf die problemlosen, sicheren Betriebsabläufe und aus Sicht der Arbeitssicherheit auf den Gesundheitsschutz der Menschen an.  

Schadstoffen auf der Spur

„Es ist ein bisschen wie Detektivarbeit und deshalb nie langweilig“, beschreibt Petra Blunck ihre Tätigkeit. Denn sie ist in den Betrieben ständig gefährlichen Übeltätern auf der Spur, die Wasser und Luft verunreinigen können. Dabei handelt es sich um mikrobiologische und chemische Stoffe. Zur Bestimmung der Belastung eines Wassers oder der Luft können chemische, biologische und physikalische Indikatoren verwendet werden. „Jeder hat in Bezug auf Wasser wohl schon von dem bekannten Bakterium Legionella gehört, das die lebensbedrohende Legionärskrankheit verursacht. Oder von Schwermetallen wie Eisen, Blei oder Kupfer, die sich im Körper anreichern, oder auch um krankmachende Rückstände von Pestiziden und Medikamenten. Und mit der Verbindung Klimaanlage und gesundheitsschädigendem Schimmelpilz kann wohl auch jeder etwas anfangen. Dies alles ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs“, verdeutlicht Blunck. Sie hat mit zahllosen, verschiedensten Stoffproben zu tun, fahndet bei Problemen nach Ursachen und steht ihren Kunden bei der Lösung helfend und beratend zur Seite, erstellt auch komplette Lösungskonzepte.

Viel Erfahrung ist notwendig

„Vor allem um Ursachen zu identifizieren, braucht man nicht nur Fachwissen, sondern auch viel Erfahrung“, weiß Blunck. Bei vielen zu testenden Parametern darf oft nur ein akkreditiertes Labor Proben untersuchen. Bei zum Beispiel Verdunstungskühlanlagen, häufig als „Kühltürme“ bezeichnet, dürfen einige der zu testenden Proben fachkundige Mitarbeiter des Unternehmens entnehmen, andere nur speziell ausgebildete Probenehmer des akkreditierten Labors. Kleine Ersttests zum pH-Wert und der Leitfähigkeit von Kühlwasser oder Keimschnelltests führt Petra Blunck selbst durch. Testwerte außerhalb des Toleranzbereichs weisen auf Probleme im System hin, zum Beispiel auf Biofilme oder Korrosion, auf Kalk- und andere Ablagerungen. Auch Sporen- und Bakterienproben an Klima- und Lüftungsanlagen im Rahmen einer Hygieneuntersuchung in raumlufttechnischen Anlagen darf sie für die Laboruntersuchung entnehmen. Eine Schimmelpilzproblematik kann zum Beispiel durch mangelhafte und nicht sachgerechte Installation, Verwendung ungeeigneter Materialien und Bauteile, mangelhafte Wartung oder nicht bestimmungsgemäßem Betrieb entstehen. Um welche Art von Problem es sich handelt, erkennt die Fachfrau oft schon durch Begehung der Anlage, Sichtprüfungen und dabei auch Beurteilung eines Belags anhand dessen Färbung. „Das Unternehmen muss in allen Problemfällen umgehend handeln und ich erkläre ihm, wie“, schildert Blunck die Konsequenz.

Basis ist umfangreiche Ausbildung

Ihren großen Erfahrungsschatz, viel Spezialwissen und wertvolle Netzwerkkontakte hat Petra Blunck schon als angestellte Mikrobiologin erworben. „Ich habe mich zunächst in der Forschung der Wirksamkeit von Bioziden auf Biofilmen gewidmet, dann im Vertrieb bei einem Hersteller von Biozidprodukten zur Behandlung industrieller Wässer gearbeitet. Dabei habe ich auch gemerkt, dass die Betriebe einen sehr hohen Beratungsbedarf hinsichtlich der Wasserhygiene haben, den ich als Vertrieblerin aber leider nicht befriedigen durfte.“ Für die Schulungen kamen ihr außerdem ihr Erststudium zur Sozialpädagogin und die Tätigkeit in der Erwachsenenbildung zu Gute. Mit verschiedenen Fortbildungen, zum Beispiel zur Probenehmerin von Trinkwasserproben und zertifizierten Qualitätsmanagement-Beauftragten, komplettierte sie ihr Know-how.

Mit der WEP spät in die Existenzgründung

„Eigentlich war ich mit 50 Jahren ja schon über das Alter hinweg, in dem man sich selbstständig macht. Aber aus jetziger Sicht bin ich überglücklich, es gewagt zu haben“, resümiert Blunck. Initialzündung war, dass sie 2013 plötzlich arbeitslos geworden war. Sie erzählte in der Beratung der Arbeitsagentur von ihrem langgehegten Traum der Selbstständigkeit und erhielt den Tipp, die Existenzgründungsförderung über die WEP wahrzunehmen. Das sei der entscheidende Weg für sie gewesen. Dort sei ihre Unsicherheit verflogen, weil sie sehr gut mit allem nötigen Wissen ausgestattet und dessen praxisnaher Umsetzung vertraut gemacht wurde. Dabei seien alle wichtigen Themen, von der Begutachtung der Gründungsidee bis hin zum Schreiben eines professionellen Businessplans, auf den Tisch gekommen. „Dank dieser umfassenden Unterstützung bin ich nun schon zehn Jahre am Markt. Und  solange ich noch das Feuer, die Begeisterung und die Leidenschaft für meine Arbeit verspüre, denke ich nicht daran, mich in den Ruhestand zu verabschieden“, sagt Petra Blunck entschlossen und hat für diese Entscheidung ihren Mann – ebenfalls ein Mikrobiologe – und ihren Sohn, der sich gerade zum Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik ausbilden lässt, aber auch ihre vielfach langjährigen Kunden auf ihrer Seite.

Kontakt

BLUWAK – Blunck Wasserkonzepte
Petra Blunck
Helene-Lange-Weg 36
25436 Uetersen
Telefon: 0157 – 81955661
Mail: info@bluwak.de
Website: www.bluwak.de

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