Erfolgsrezept von Ventilatorenhersteller Witt & Sohn: „Spezial ist unser Standard“
Ventilatoren. Man sieht sie selten, und doch sind sie auf der ganzen Welt für sehr viele Zwecke im Einsatz. Die von der Witt & Sohn AG aus Pinneberg ganz besonders, denn der gute Ruf der vielfältigen und zumeist maßgeschneiderten Radial- und Axialventilatoren für industrielle Anwendungen ist legendär. Witt-Produkte vereinen Tradition und moderne Technik in sich und garantieren höchste „Made in Germany“- Qualität. Die beiden Vorstandsmitglieder, die das Unternehmen als Doppelspitze leiten, untermauern dies. „Wir sind ein Hidden Champion in unserer Marktnische“, sagt Hans-Georg Mundhenke, und Clemens Lorf ergänzt: „Wir sind in allen Branchen, vor allem in den Wachstumsmärkten wie Energie, Straßenbau, Nahverkehr und Wehrtechnik, weltweit unterwegs.“
Expertise aus achtzig Jahren Erfahrung
Seit fast 80 Jahren stellt die Witt & Sohn AG Ventilatoren her und entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem der weltweit führenden Akteure in seiner Branche. Zu Beginn lag der Fokus ausschließlich auf dem Schiffbau, wo Ventilatoren zum Beispiel für die Abluft in Maschinenräumen und für frische Zuluft in Kühl- und Klimaanlagen verbaut werden. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs das Unternehmen über seine maritimen Wurzeln im Handels- und Marineschiffbau hinaus. Die Qualität der Produkte sowie die große Expertise und Innovationsfreude der Ingenieure waren mehr und mehr auch anderswo gefragt.
Witt-Ventilatoren hielten Einzug in den Tunnel- und Straßenbau, in Kraftwerke und Offshoreanlagen, in Industrieanlagen, in die Umwelttechnologie und den Bereich der Erneuerbaren Energien. Sogar an der Mitgestaltung von internationalen Normen für Ventilatoren ist Witt & Sohn beteiligt. „Schon mein Großvater und Vater waren in der Normenarbeit aktiv“, erzählt Karsten Witt, der sich kürzlich aus der Geschäftsleitung in den Ruhestand verabschiedet hat (siehe auch Artikel „Karsten Witt überlässt Kommandobrücke neuer Generation“).
Weltweit umfassendste Produktpalette
Heute verrichten die hocheffizienten Spezialventilatoren aus Pinneberg in den Metros von Paris, Rio, Hongkong und Tokio ebenso ihren zuverlässigen Dienst wie im Sarkophag des Kernkraftwerkes Tschernobyl. Sie sorgen im Europa und Asien verbindenden Eurasia-Tunnel, im alten sowie neuen Elbtunnel und unter dem Autobahndeckel der A 7 für Frischluft. Mit Ventilatoren für Biogasanlagen ist Witt & Sohn die Nummer eins im deutschsprachigen Raum. Die größten Ventilatoren mit einem Durchmesser von 3,5 Metern und einer elektrischen Leistung von 1,5 Megawatt entstanden für Windkanäle, die kleinsten mit gerade mal 25 Zentimetern Durchmesser wurden für U-Boote entwickelt. Zwei besondere Ventilatoren sind der sogenannte Christmas Tree, der bis zu 400 Grad feuerfest ist, und der patentierte Banana Jet, der den Luftstrom durch seine Krümmung umlenkt. Inzwischen hat das Unternehmen, dessen Produktpalette eines der weltweit umfassendsten Ventilatorenprogramme für industrielle Anwendungen enthält, mehr als 19.000 Schiffe, 1.200 Tunnel- und 100.000 Industrieprojekte sowie 75 Kernkraftwerke ausgerüstet.
In sechzig Ländern aktiv
Nicht nur die Produktpalette ist im Laufe der Jahre gewachsen, sondern auch das Unternehmen. Es ist zu einer international expandierenden Aktiengesellschaft geworden, die in sechzig Ländern aktiv ist und ihre Produkte zu 85 Prozent exportiert. Zusammen mit dem Stammwerk in Pinneberg umspannen Fertigungsstätten in Großbritannien und der Schweiz sowie ein Joint Venture in Indien, Lizenzfertigungen in Kanada, Japan, Korea und Indonesien sowie zahlreiche Vertretungen den Globus und sorgen für kurze Wege zu den Kunden.
Insgesamt 500 Mitarbeiter gehören zur großen Witt-Familie und machen sich dafür stark, dass das Geschäft läuft. „Ein Problem ist der Fachkräftemangel in Deutschland“, berichtet Witt. Der Betrieb habe zwar den Vorteil, im Kreis Pinneberg und somit im Hamburger Speckgürtel ansässig zu sein. Hier gebe es mehr hochqualifizierte Fachkräfte als anderswo und die Verkehrsanbindungen und die Freizeitmöglichkeiten seien gut. Aber heutzutage sei es auch hier schwieriger, Fachpersonal und Auszubildende zu finden.
Witt-Erfolgsrezept trotzt hartem Wettbewerb
Schwieriger geworden ist es nicht nur für die Personalabteilung, sondern auch für den Vertrieb in den Absatzmärkten. „Der globale Wettbewerb ist im Laufe der Jahre wirklich hart geworden“, weiß der frisch pensionierte kaufmännische Geschäftsleiter aus eigener Erfahrung zu berichten. Trotzdem habe das Unternehmen auf kostspielige Marketingaktivitäten verzichten können. Man sponsere lediglich Vor-Ort-Projekte wie das Jugendsegeln an der Elbe, setze ansonsten alle Karten auf andere Dinge.
Als Stichworte benennt er die intensive Forschung und Entwicklung, den starken technische Ansatz mit neuestem Know-how, die effiziente Produktion mit moderner Computer-Technologie und das nachhaltige Handeln. Als ganz besonders wichtig hebt er das Selbstverständnis im Umgang mit Kunden hervor: „Wir pflegen enge Kontakte, erarbeiten mit ihnen passgenaue Problemlösungen, die kostenbewusst auf Basis unserer bewährten, standardisierten Entwicklungen entstehen, und leisten besten Service. Dabei steht über allem Tun seit jeher unsere verlässliche Bodenständigkeit und die Maxime: Spezial ist bei uns Standard. Das sind die Zutaten für unser Erfolgsrezept, das dem Namen Witt eine hohe Reputation bei Kunden und in der Fachwelt eingebracht hat.“
Weitere Information und Kontakt:
Witt & Sohn AG
Ziegeleiweg 38
25421 Pinneberg
(04101) 7007-0
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