Business-Park Tornesch verbindet seit 26 Jahren Umweltschutz mit Wirtschaft

Eine Luftbildaufnahme aus den Anfangsjahren des Business-Parks Tornesch: Vorne rechts die Firma Oelckers, im Hintergrund links das im Bau befindliche Medac-Logistikzentrum. Foto: Stadt Tornesch

Nicht erst mit dem aktuell in der Vermarktung befindlichen EQ Businesspark der WEP in Quickborn haben die Macher der WEP einen Blick auf die Umwelt. Schon vor 26 Jahren, als die WEP das Gewerbegebiet Tornesch-Oha erschloss, stand der Umweltschutz ganz oben auf der Agenda.

Ansiedlung international agierender Firmen sowie klein- und mittelständischer Betriebe

Der Business-Park Tornesch, wie das Gewerbegebiet offiziell heißt, liegt direkt an der Bundesautobahn A23 mit nur 15 Kilometern Entfernung zur A7, 22 Kilometern zum Flughafen Hamburg und 27 Kilometern zum Hamburger Hafen. Die äußerst verkehrsgünstige Lage hat fast 30 Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Handel, Recycling, Dienstleistung, Umwelttechnik, Automatisation und Medizinforschung angezogen. Bis auf einen Bereich von 1,4 Hektar, auf dem einst der Rasthof Tornesch-Oha stand, ist der 30,4 Hektar (Nettobauland) große Business-Park Tornesch vollständig besiedelt.

Das Firmenspektrum reicht von national und international agierenden Unternehmen bis hin zu Klein- und mittelständischen Betrieben. Einige von ihnen haben sich neu in der Region angesiedelt oder gegründet, andere hatten an ihren traditionellen, hiesigen Standorten keine Entwicklungsmöglichkeiten und investierten im Business-Park Tornesch. Hier schufen sie sich einen zukunftsfähigen Standort, an dem sie Produktion, Lager, Vertrieb und Verwaltung kombinieren konnten. Mit allen Gewerbeansiedlungen konnte die WEP eine ihrer Kernaufgaben verwirklichen: Arbeitsplätze neu schaffen oder in der Region halten.  

Bei der Bautätigkeit wurden alle vorhandenen Knicks und Redder erhalten und durch ungenutzte Streifen dauerhaft als öffentliche Grünflächen ausgewiesen und geschützt. Foto: HassPR

WEP erwirkte für Business-Park Tornesch Sondergebietsstatus

Der überwiegende Teil des heutigen Business-Parks Tornesch sollte eigentlich dem Bau  eines Abfallwirtschaftszentrums dienen. Die Realisierung scheiterte jedoch an veränderten Rahmenbedingungen. Um die Flächen, die im Außenbereich von Tornesch liegen, gewerblich nutzen zu können, musste die WEP beim Land Schleswig-Holstein auf einen entsprechenden Flächennutzungsplan (F-Plan) hinwirken.

Dieser Plan wies das Gebiet als Sondergebiet aus. Es sollten sich überwiegend Betriebe aus den Bereichen Umwelttechnik und -forschung, umweltfreundliche Produktion und Produkte, Transport und Logistik sowie Recycling, ein Autohof und ein Hotel ansiedeln. Das ambitionierte Ziel Ende der 1990er Jahre war, ein ökologisches Gewerbegebiet, das Umweltschutz und Wirtschaft verbindet, zu schaffen.

Im April 1998 wurde der F-Plan rechtskräftig. Die letzten Schlüsselgrundstücke, die für die Gesamtkonzeption des Business-Parks erforderlich waren, erwarb die WEP zuvor im Februar. Die strengen Vorgaben der Sondergebietscharakteristik wurden zugunsten einer besseren Vermarktung im Laufe der Zeit ein wenig gelockert. Zum Bau eines Hotels auf dem ehemaligen Grundstück des Rasthofs Oha ist es bis heute nicht gekommen. Diese Fläche entwickelt die WEP zurzeit, um sie als letzte verfügbare Fläche im Business-Park Tornesch anzubieten.

Business-Park ein „best practice“ für nachhaltiges Wirtschaften

Die Metropolregion Hamburg erhielt 1998 die Auszeichnung „Region der Zukunft – auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung“. In diesem Rahmen wurde der WEP Business-Park Tornesch als „best practice“ im Handlungsfeld nachhaltiges Wirtschaften honoriert.

Wesentlicher Themenschwerpunkt innerhalb des B-Plans war von Anfang an, Ressourcen und die Natur zu schonen. Alle vorhandenen Knicks und Redder wurden erhalten und durch ungenutzte Streifen dauerhaft als öffentliche Grünflächen ausgewiesen und geschützt. Der Grünordnungsplan legte beispielsweise fest, ein Knick- und Grabensystem zwischen den einzelnen Betrieben zu schaffen, Dachwasser und Hofwasser konsequent zu trennen, die Rückhaltung von unbelastetem Oberflächenwasser in offenen Gräben zu realisieren und Bäume als durchgängiges Gestaltungselement im Straßenraum anzupflanzen. So säumen Blühwiesen und Bäume bis heute die Straßen, Fuß- und Radwege. Geschäftsführer Schroers erinnert sich: „Mit den damaligen Umweltstandards für den Business-Park waren wir eine zeitlang beispielgebend. Wir waren Ziel von studentischen Exkursionen. Sogar eine Delegation aus China hat unseren Business-Park besichtigt."

Zwischen den Firmengrundstücken gibt es viel Grün und Blühwiesen am Straßenrand. (Foto: Sylvia Kaufmann)

Die WEP, die Büroräume in einem Gebäude an der Lise-Meitner-Allee im Business-Park Tornesch bezog, gab Ansiedlungsinteressenten eine investitionsvorbereitende ökologische Bauberatung. So konnten Ressourcen geschont und Kosten auch für die Unternehmen gespart werden. Zu den ersten Ansiedlungsfirmen gehörte der Autohof, der im April 1999 in Betrieb ging. Tankstelle und Waschanlage wurden nach den damals neuesten umwelttechnischen Gesichtspunkten errichtet, eine Streuobstwiese als Ausgleichsmaßnahme angelegt.

Durch zwei Buslinien ist der Business-Park Tornesch an den ÖPNV angeschlossen. Im Gewerbegebiet gibt es mehrere Bushaltestellen. (Foto: Sylvia Kaufmann)

Hommage an bedeutende Frauen

Neben dem Umweltaspekt spielte bei der Entstehung des WEP Business-Parks Tornesch übrigens auch der Blick auf Frauen, die der Wissenschaft dienten, eine Rolle: Drei Straßennamen – Lise-Meitner-Allee, Hypatia-Straße und Merian-Straße – sind eine Hommage an bedeutende Frauen der Geschichte. Lise Meitner (1878-1968) war eine österreichische Kernphysikerin, Hypatia eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin und Maria Sibylla Merian (1647-1717) Künstlerin sowie – hier schließt sich der Kreis - Naturforscherin.

Ansprechpartner für Unternehmen ist die WEP

Bei der WEP ist Projektmanager Carl-Eric Pudor Ansprechpartner für die Unternehmen im Business-Park. Er weiß, dass einige Firmen Erweiterungsbedarf haben. Gemeinsam wird nach Lösungen gesucht, um ihren Wünschen gerecht zu werden und sie am Standort zu halten. „Für die letzte freie 1,4 Hektar große Fläche des ehemaligen Rasthofs Oha gibt es bereits mehrere Interessenten“, berichtet Pudor. Der Projektmanager ist zuständig für die Entwicklung und Vermarktung der Fläche und telefonisch unter (04120)707740 und per E-Mail an pudor@wep.de zu erreichen.

Die WEP hat seit Beginn an im Business-Park Tornesch ihren Sitz in der Lise-Meitner-Allee. (Foto: HassPR)

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