Jung & Co. ausgezeichnet als Top-Ausbildungsbetrieb 2025

Die IHK Kiel zeichnet in ihrem Kammerbereich jedes Jahr Ausbildungsbetriebe für exzellente Ausbildung und besonderes Engagement aus. Der Preis „Top- Ausbildungsbetrieb 2025“ ging in den Kreis Pinneberg nach Kummerfeld zur Jung & Co. Gerätebau GmbH, einem global agierenden, mittelständischen Familienunternehmen, geführt in zweiter Generation von Anke Jung. Während einer Feierstunde am 30. September im Hause Jung & Co. überreichte ein IHK-Komitee um Vizepräsidentin Kristin Röschmann den Pokal samt Urkunde.

Eine Gruppe von Menschen präsentiert die Urkunde der IHK zum Top-Ausbildungsbetrieb.
Anke Jung (Mitte), die Ausbilder Philipp Kunz und Peter Oldenburg (links daneben) und ein Teil der Azubis nahmen die Auszeichnung stolz entgegen von IHK-Vizepräsidentin Kristin Röschmann (links) und den IHK-Verantwortlichen für Aus- und Weiterbildung, Gebietsleiter Thore Hansen (dahinter) und Teamleiterin Katrin Kretzschmar (daneben). Foto: HassPR

„Als wir eine E-Mail erhielten ‚Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nominiert…‘, haben wir gedacht, das sei ein Fake“, erinnerte sich Firmenchefin Anke Jung lachend. Doch dann sei ihnen klar geworden, dass sie von der IHK zu Kiel stammte. Ihnen wurde mitgeteilt, dass ihr Unternehmen nominiert und ausgewählt worden sei für die Auszeichnung „Top-Ausbildungsbetrieb 2025“.

Versand- und Montagehalle für Feierstunde hergerichtet

Stuhlreihen, Leinwand, Fingerfood-Buffet – zur Feierstunde hatte Anke Jung die Versand- und Montagehalle umfunktionieren lassen und der Belegschaft eine Arbeitspause spendiert, damit fast alle der rund 100 Mitarbeitenden, allen voran die derzeit 14 Azubis und ihre Ausbilder, teilnehmen konnten. Einige Gäste, so auch von der WEP, sowie Pressevertreter waren ebenfalls eingeladen worden. Besondere Überraschung: Unter das Jung-Team hatte sich Sven Jakobs gemischt. Er kam 1986 als erster Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker in den Betrieb, ist heute selbstständig und Geschäftspartner von Jung & Co.

Viele Menschen, die auf Stühlen in Reihen sitzen und den Blick nach vorne richten
Bis auf den letzten Platz füllte das Jung-Team die Stuhlreihen bei der Feierstunde für die Auszeichnung. Foto: HassPR

Ausbildung bietet gute Chancen

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Denn die Ausbildung liegt uns ganz besonders am Herzen. Sie ist nicht nur eine Investition in unsere eigene Zukunft, sondern auch ein gesellschaftlicher Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region. Wir übernehmen damit Verantwortung“, sagte Anke Jung zum Auftakt und betonte: „Ein guter Erster Allgemeinbildender Schulabschluss oder Mittlerer Schulabschluss plus Ausbildung bietet gleich gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten wie das Abitur. Es ist unsere Leidenschaft, jungen Menschen diese Chance zu geben und die duale Ausbildung stark zu machen.“

Ausbildung für den eigenen Fachkräftebedarf

Seit 1986 nimmt Jung & Co. jedes Jahr mindestens einen, vorzugsweise zwei bis drei Azubis auf und bietet ihnen hervorragende Zukunftsperspektiven als Industriekaufleute, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker und Konstruktionsmechaniker. Mehr als 35 Absolventen zählte das Unternehmen allein in den vergangenen zehn Jahren. Die Förderung besonderer Talente wie auch benachteiligter junger Menschen ist dem Unternehmen bei der Ausbildung besonders wichtig. „Vor allem bilden wir für den eigenen Fachkräftenachwuchs aus“, berichtete Jung. So seien etliche der ehemaligen Azubis dem Unternehmen heute wertvolle Mitarbeiter, die in den verschiedensten Bereichen und Positionen Verantwortung übernehmen.

Azubis überzeugt von ihrem Ausbildungsbetrieb

In einem Film berichteten die heutigen Azubis über ihre Ausbildung und ihre Zukunftspläne. Unisono schätzten sie die gute Atmosphäre, die praxisnahe Ausbildung, bei der viel selbstständiges Arbeiten möglich sei, die Innovationsfreude des Unternehmens und die guten beruflichen Perspektiven, wie die Fortbildung zum Meister. Der 16-jährige Finn Giese schwärmte von der Metallbearbeitung, die er durch ein Praktikum für sich entdeckt hatte. Es sei ein tolles Gefühl, als Ergebnis etwas selbst Hergestelltes in der Hand zu halten. Auch die Ausbildungsqualität und das Team gefalle ihm sehr. „Und das Gehalt stimmt auch. Ich würde Jung als Ausbildungsbetrieb immer empfehlen“, resümierte der junge Kummerfelder.   

40 Jahre Wirtschaftsmotor für Fachkräfteentwicklung

IHK-Vizepräsidentin Röschmann würdigte in ihrer Laudatio das überdurchschnittliche Engagement des Unternehmens. 40 Jahre sei Jung & Co. ein außerordentlich erfolgreicher Ausbildungsbetrieb und somit ein Wirtschaftsmotor für die Fachkräfteentwicklung. Die Auszeichnung sei eine Anerkennung für die exzellente Ausbildungsleistung. „Hier werden die Azubis in vier Berufsbildern besonders praxisnah und zukunftsorientiert ausgebildet und erhalten schnell die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Die Ausbilder schaffen ein Umfeld für Lernfreude, in dem auch Fehler erlaubt sind“, betonte sie.

Zwei Frauen und ein Mann posieren vor einer Leinwand mit einem Pokal und einer Urkunde der IHK.
„Diese Ehrung ist eine Motivation, uns weiterhin leidenschaftlich für die duale Ausbildung einzusetzen“, sagte Anke Jung (Mitte) bei der Auszeichnung durch IHK-Vizepräsidentin Kristin Röschmann und IHK-Gebietsleiter Thore Hansen. Foto: HassPR

Grundlage für die Entscheidung der IHK sei ein umfangreiches Auswahlverfahren gewesen, das weit über die bloße Ausbildungsleistung hinausgeht. Jung & Co. habe durch gelebte Ausbildungsqualität überzeugt – geprägt durch sehr engagiertes Ausbildungspersonal, die kontinuierliche Förderung der Auszubildenden und die positive Arbeitsatmosphäre. Auch die geringe Abbruchquote, die überdurchschnittlichen Prüfungsergebnisse sowie die aktive Kooperation mit Berufsschule und Eltern und die rege Informationsarbeit in Schulen, auf Veranstaltungen, durch Praktika oder auf Social-Media-Kanälen seien in die Beurteilung eingeflossen.

Auszeichnung gilt Ausbildern und Azubis

Gemeinsam mit Thore Hansen, IHK-Gebietsleiter Aus- und Weiterbildung in Kiel, und Katrin Kretschmar, IHK-Teamleiterin Aus- und Weiterbildung in Elmshorn, überreichte Röschmann den Pokal und die Urkunde „Top-Ausbildungsbetrieb 2025“ an Anke Jung. „Diese Auszeichnung geht an unsere Ausbilder und alle Kollegen, die ihr Wissen mit den Azubis teilen, und natürlich an unsere Auszubildenden als Dank für ihre Energie und ihren Ehrgeiz“, sagte Jung und appellierte an die Azubis: „Hört bitte nicht auf, uns zu fragen und zu fordern!“

Spezialist für die Herstellung anspruchsvoller Bauteile aus Edelstahl

Auf einer abschließenden Besichtigungsrunde stellten Anke Jung und Fertigungsleiter Michael Jenkel den Betrieb vor. „Wir bei Jung & Co. sind Spezialisten für die Entwicklung und Herstellung anspruchsvoller, komplexer Bauteile aus Edelstahl. Und wir sind ein Team, das zusammenhält, Innovation lebt und immer nach vorne schaut“, betonte die Firmenchefin gleich zu Rundenbeginn und gab auch einen kleinen Überblick zur Betriebshistorie.

Vor gut 50 Jahren gegründet und beständig entwickelt

Die Jung & Co. Gerätebau GmbH wurde1972 von Anke Jungs Vater Hans Jung gegründet. Der Betrieb stand von Beginn an für hochwertige Metallverarbeitung und Präzisionstechnik „Made in Germany“ und entwickelte sich vom kleinen Lohnfertigungsbetrieb zur international renommierten Unternehmensgruppe mit drei spezialisierten Gesellschaften: Jung & Co. Gerätebau GmbH, FAS Füllanlagenservice GmbH und Jung Process Systems GmbH. Als Systemlieferant für diverse Industriezweige wächst das Unternehmen durch Innovation und strategische Ausrichtung und erfüllt höchste Kundenanforderungen in der Bearbeitung von Edelstahl. Etwa 30 Prozent der Herstellung entfällt nach wie vor auf die Lohnfertigung von Einzelkomponenten und Bauteile für die FAS-Kunden. Den Löwenanteil von 70 Prozent machen jedoch die Bauteile für die Pumpen aus. Sie werden besonders aus den USA geordert. „Auch jetzt noch trotz der Trump-Zölle. Unsere Qualität und schnelle Lieferfähigkeit zahlen sich aus“, berichtete Jung. Zur Qualität gehört auch ein exzellenter Service, der sich um Wartungs- und Reparaturaufträge kümmert.  

„Wir fertigen aus Edelstahl Einzelkomponenten und Serien für die Abfüllanlagen von Getränkeherstellern, hauptsächlich aber für unsere HYGHSPIN und CHEMSPIN Schraubenspindelpumpen in fünf verschiedenen Größen und auf Wunsch damit verbundene Baugruppen für die Produktionslinien der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie. Das ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Hierbei sind nicht nur höchste technische Präzision und hochwertiges Material gefragt, sondern auch gesetzliche Vorgaben, zum Beispiel zur Oberflächenveredelung, zu erfüllen. Die Pumpen befördern bei unseren Kunden die unterschiedlichsten Medien mit unterschiedlichen Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit. Zum Beispiel Milchprodukte wie Butter, Joghurt oder Eiscreme, Fleischbrät oder Honig“, erklärte Fertigungsleiter Jenkel.

Einblicke in die moderne Technik

Die Führung gewährte Einblick in alle technischen Abteilungen: Zum Beispiel in die Konstruktion, die die Bauteile und Anlagen nach Kundenwunsch konzipiert und entwickelt, und die Programmierung, die die Programme für die Fertigungsmaschinen entsprechend der herzustellenden Bauteile schreibt.

In der Fertigungshalle waren die Gäste beeindruckt von den hochmodernen CNC-Maschinen zum Bohren, Drehen und Fräsen, einem nagelneuen vollautomatischen Fertigungszentrum, das 24/7 im Einsatz ist und zur kostengünstigen Effizienz beiträgt, und dem 3 D-Drucker für die schnelle additive Teileherstellung.

Ein junger Mann bedient eine CNC-Fräsmaschine
Maschinenführer Hannes Schlüter entnimmt eine fertig gefräste Edelstahlschale zur Herstellung von PET-Flaschen aus dem Aufspannwerkzeug seiner CNC 5-Achs-Fräsmaschine. Foto: HassPR

An Edelstahl-Schweißarbeitsplätzen wurden anspruchsvollste Schweißkonstruktionen gezeigt, in der Oberflächentechnik war zu sehen, wie Veredelungen gegen Korrosion, für die Härtung oder eine bestimmte Optik aufgebracht werden. In der Montage war zu beobachten, wie Baugruppen zusammengebaut werden, und in der Qualitätssicherung, wie eine Pumpe auf Dichtigkeit und Leistungsfähigkeit geprüft wird.

Ein Mann in Arbeitskleidung überprüft eine Pumpe auf Funktionalität.
In der Qualitätssicherung prüft Valeriy Albrecht eine frisch montierte Pumpe auf Herz und Nieren. Ist sie dicht? Und bringt sie die vorgesehene Leistung? Foto: HassPR

„Und dies ist das Herzstück der Ausbildung: unsere Lehrlingswerkstatt“, stellte Anke Jung zum Abschluss der Betriebsrunde vor und erklärte: „Hier lernen unsere Azubis ihr Handwerk von der Pike auf. Zum Beispiel an Werkbänken, wo das Feilen von Hand geübt wird, und an herkömmlichen Bearbeitungsmaschinen, wo gedreht, gefräst und gebohrt wird. Das ist im ersten Lehrjahr eine wichtige Grundlage für alles Weitere, das danach bei der Ausbildung an unserer modernen Technik folgt.“

Zwei Männer bearbeiten ein Metallteil mit einer Feile. Sie befinden sich in einer Werkstatt
Feilen, feilen, feilen. In der Lehrwerkstatt Metallteile von Hand bearbeiten – Auszubildene wie Miguel Luijk lernen das als wichtige Grundfertigkeit. Dabei stehen ihnen die Ausbilder – hier Peter Oldenburg - für ein optimales Ergebnis mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Jung

Weitere Information

Jung & Co. Gerätebau GmbH
Auweg 2
25495 Kummerfeld
Telefon (04101) 7958-0
E-Mail: info@jung-co.de
Internet: www.jung-co.com

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