In Rellingen entsteht Deutschlands modernstes Rechenzentrum
In Rellingen wird ein riesiges, leistungsstarkes und zugleich energieeffizientes Rechenzentrum der nächsten Generation gebaut: das dataR des Hamburger Cloud Service Providers x-ion GmbH. „Fortschreitende Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bedeuten für Rechenzentren einen technologisch herausfordernden Wandel. Deshalb haben wir mit dataR ein innovatives und besonders nachhaltiges Co-Location-Rechenzentrum entwickelt, das deutschlandweit seinesgleichen suchen dürfte. Besonders attraktiv für Rellingen ist die Abwärme des Kühlungsprozesses, die als Heizenergie dienen soll“, erklärt Andreas Janker, der die x-ion GmbH gemeinsam mit Martin Bosner leitet und auch Mitgesellschafter ist.
Innovativ und höchst effizient
Die wegweisende Konzeption des dataR-Rechenzentrums setzt auf innovative Technologie, Nutzung erneuerbarer Energien und hohe Energieeffizienz. „Durch das Kühlen der Server mit Wasser statt Luft ist das Rechenzentrum explizit an die Verarbeitung der immens großen KI-Datenvolumen angepasst und spart zudem noch Strom. Und die unvermeidbare Abwärme der Kühlung reicht mit ihren stattlichen 5 Megawatt aus, um etwa 500 Einfamilienhäuser mit Heizenergie zu versorgen“, hebt Janker zwei Beispiele hervor. Weitere ökologisch wichtige Faktoren: ein nahezu geschlossener Kühlkreislauf mit deutlich geringerem Wasserverbrauch als in herkömmlichen Wasserkühlanlagen, eine intelligente Kälteanlage mit natürlichem, klimaneutralem Kältemittel, eine Photovoltaikanlage und begrünte Dachflächen sowie der Bezug von ausschließlich grünem Strom aus nahegelegenen erneuerbaren Energiequellen.
Platz für 632 Serverschränke
Auf dem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück in Rellingen entsteht mit Kähler-Bau aus Büsum und ENGIE Deutschland aus Köln ein 8.500 Quadratmeter großes Betriebsgebäude, das Platz für 632 Serverschränke bietet. Diese sogenannten Racks, die jedes für sich etwa 3 Quadratmeter Fläche benötigen, können sich große wie kleine Unternehmen für ihre eigenen Rechner ganz nach Bedarf mieten, daher die Bezeichnung „Co-Location-Rechenzentrum“. Außerdem beherbergt das Gebäude Arbeitsräume für das Personal. „Wir werden gut 20 Arbeitsplätze schaffen, vor allem für den Anlagenbetrieb“, kündigt Janker an. Fertiggestellt und einsatzbereit sein soll das Rechenzentrum bis spätestens zur Jahresmitte 2026.
Rellingen idealer Standort
Für den Standort des Rechenzentrums waren nicht nur ausreichend Platz, Hamburg-Nähe und eine gute Verkehrsanbindung gefragt, sondern auch die Verfügbarkeit von mehreren Glasfaserstrecken und die ausreichende Versorgung mit grünem Strom. Außerdem ein ganz wichtiges Kriterium, um notwendige Zertifizierungen gewährleisten zu können: Der Standort liegt in einem Gebiet, das als risikoarm eingestuft ist. „Das alles konnte uns die Gemeinde Rellingen in ihrem Gewerbegebiet an der Kellerstraße bieten“, freut sich Janker und lobt außerdem die große Unterstützung, die er und Bosner von der Rellinger Verwaltung und Politik erhalten hätten. So wurde für die Ansiedlung des Rechenzentrums beispielsweise der B-Plan angepasst
Auf Potentialanalyse folgte grünes Licht
Bevor die Gemeinde für das Projekt grünes Licht gab, ließ sie eine Potenzialanalyse anfertigen – mit positivem Ergebnis, beispielsweise hinsichtlich der geringen Verkehrsbelastung durch das Rechenzentrum und der sehr großen Menge an nutzbarer Abwärme. Sie kommt dem Rellinger Pilotprojekt “ Nahwärme im Quartier“ zugute und soll die benachbarte Erich-Kästner-Schule, die Sporthalle und weitere Gebäude beheizen. Bürgermeister Marc Trampe verdeutlichte beim ersten Spatenstich Anfang des Jahres noch einen anderen Aspekt: „Allein die direkte Verfügbarkeit eines Rechenzentrums vor Ort ist ein positiver Standortfaktor für die Gemeinde und kann einen technischen Innovationsschub für die Region geben.“
Abwärme des Rechenzentrums dient Wärmeplan
Inzwischen, so Janker, sei Trampe über Kreis- und Landesgrenzen hinaus in anderen Gemeinden ein gefragter Mann, um über die Abwärme aus dem Rechenzentrum als günstige, verlässliche und zukunftssichere Heizenergie zu informieren. Der Grund des Interesses liegt auf der Hand: Das Wärmeplanungsgesetz schreibt in ganz Deutschland die verbindliche und systematische Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung vor. Dieses Papier soll auf Grundlage der lokalen Gegebenheiten einen Weg aufzeigen, wie die Wärmeversorgung auf die Nutzung erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme - etwa aus Industrieanlagen und Rechenzentren - umgestellt werden kann. Auch von Kommunen werden Wärmepläne verlangt.
Kontakt und Information
Bereits 30 Prozent der Kapazität des Rechenzentrums sind bisher von Unternehmen reserviert worden. „Wer Interesse an dem Projekt hat und die x-ion GmbH kennenlernen möchte, kann uns jederzeit gern unter www.dataR.de kontaktieren“, lädt Janker große wie kleine Unternehmen im Kreis Pinneberg ein.